Die Wirtschaftsschule Deggendorf bei der Jugend-Demokratiekonferenz

Teilnahme der Wirtschaftsschule Deggendorf an der Jugend-Demokratiekonferenz

Am 13. November 2025 nahmen 20 Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf an der Jugend-Demokratiekonferenz im Deggendorfer Rathaus teil. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehören zum Team „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und wurden von der Diplom-Sozialpädagogin Tuba Ertugrul sowie OStR Michael Gleißner begleitet. Organisiert wurde die Veranstaltung im Rahmen der Bundesinitiative „Demokratie leben!“, die jungen Menschen die Möglichkeit bieten möchte, politische Prozesse unmittelbar zu erleben und aktiv mitzugestalten.

Die Konferenz zeigte eindrucksvoll, wie ernst die Stadt Deggendorf die Anliegen und Perspektiven der Jugendlichen nimmt. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Dr. Christian Moser begann die inhaltliche Arbeit. Gemeinsam mit anderen Schulen der Stadt diskutierten die Wirtschaftsschülerinnen und Wirtschaftsschüler in Kleingruppen zahlreiche Themen – von Freizeitangeboten und der Gestaltung des Stadtbildes bis hin zu Umwelt- und Mobilitätsfragen. Grundlage bildeten die im Vorfeld eingereichten Vorschläge der teilnehmenden Schulen.

In den intensiven Gesprächen kristallisierten sich verschiedene Themenbereiche heraus, die den Jugendlichen besonders am Herzen liegen. Hervorgehoben wurde unter anderem der Wunsch nach einer besseren ÖPNV-Anbindung, um Wege zu Schulen, Ausbildungsplätzen und Freizeitangeboten einfacher und zuverlässiger bewältigen zu können. Ebenso angesprochen wurde die Ausstattung öffentlicher Toiletten, die nach Meinung der Jugendlichen sauberer und nutzerfreundlicher gestaltet sein sollten – einschließlich der Bereitstellung grundlegender Hygieneartikel.

Auch der Ausbau eines kostenlosen WLAN-Angebots im Stadtpark war ein häufig genannter Punkt. Der Park ist für viele junge Menschen ein wichtiger sozialer Treffpunkt und könnte durch eine verbesserte digitale Infrastruktur noch attraktiver werden. Darüber hinaus äußerten die Schülerinnen und Schüler den Wunsch nach weiteren Aufenthalts- und Begegnungsmöglichkeiten im Stadtgebiet, einer klareren Kennzeichnung von Tempo-30-Zonen sowie Verbesserungen in der Gestaltung und Sauberkeit öffentlicher Bereiche, etwa durch zusätzliche Müllbehälter oder eine ansprechendere Nutzung des Donauufers.

Am Nachmittag folgte eine simulierte Stadtratssitzung, die von der dritten Bürgermeisterin Renate Wasmeier geleitet wurde. In diesem Rahmen stellten die Jugendlichen ihre erarbeiteten Anträge vor und stimmten darüber ab. Die Diskussionen verliefen konzentriert, ernsthaft und mit großem Engagement. Viele Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit, ihre Argumente überzeugend einzubringen, Kompromisse zu finden und politische Entscheidungsprozesse realitätsnah nachzuvollziehen.

Der Stadtrat prüft nun die Anträge und leitet sie an die jeweils zuständigen Stellen weiter. Für die Delegation der Wirtschaftsschule war die erneute Teilnahme an der Jugend-Demokratiekonferenz eine wertvolle Erfahrung. Sie verdeutlichte, wie politische Entscheidungen entstehen, wie wichtig Mitbestimmung ist und dass die Ideen junger Menschen in Deggendorf gehört werden.

Von: OStR Michael Gleißner