Demokratie in Farbe – Wirtschaftsschüler gestalten „Wald der Vielfalt“

Im Rahmen der „Wochen der Begegnung“ der Stadt Deggendorf und gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ fand an der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf das kreative Beteiligungsprojekt „Demokratie in Farbe – Unser Wald der Vielfalt“ statt. Unter Anleitung der Kunsttherapeutin Marion Gräfe gestalteten Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgangsstufen der „Schule ohne Rassismus“-AG gemeinsam einen farbenfrohen „Wald der Demokratie“.

Begleitet von Diplom-Sozialpädagogin Tuba Ertuğrul und OStR Michael Gleißner arbeiteten die Jugendlichen an einer rund zehn Meter langen Leinwand. Nach einem kurzen Kennenlernen führten erste Übungen zum Thema „Einstehen für meine Werte“ in das Projekt ein. Danach durfte jede und jeder Teilnehmende einen eigenen Baum gestalten – mit Acrylfarben, Wachsmalstiften oder Farbstiften, ganz nach persönlichem Ausdruck. Die Stämme und Kronen symbolisierten die individuelle Stimme, die Wurzeln standen für gemeinsame Werte.

Im Gespräch reflektierten die Jugendlichen, wie ihre Bäume ihre eigene Persönlichkeit widerspiegeln – und welche Parallelen es zwischen dem „Wald der Vielfalt“ und der demokratischen Gesellschaft gibt. Dabei entstanden spannende Diskussionen: Wie viel Platz nehme ich ein? Ist noch Raum für andere? Wie unterschiedlich sind unsere Bäume – und wie wachsen sie dennoch gemeinsam?

Anschließend betrachteten die Teilnehmenden die Wurzeln ihres Waldes und übertrugen dies auf unsere Demokratie: Welche Werte sind die Grundlage, damit alle gedeihen können? Genannt wurden unter anderem Respekt, Gerechtigkeit, Toleranz, Solidarität, Empathie und Verantwortung. Diese Grundfeste brachten die Schülerinnen und Schüler als farbige Wurzelformen auf die Leinwand.

Ein weiterer Schritt beschäftigte sich mit den „Früchten der Demokratie“ – den sichtbaren Ergebnissen demokratischen Handelns im Alltag. Dazu gehörten Meinungsfreiheit, Mitbestimmung, Gleichberechtigung, freie Wahlen, Versammlungsfreiheit und das Recht auf Bildung.

Marion Gräfe begleitete den Prozess mit Achtsamkeitsübungen und kreativen Warm-ups. Ziel war nicht nur das künstlerische Gestalten, sondern auch das Erleben von Rücksichtnahme, Kooperation und wertschätzendem Miteinander.

Nach fünf intensiven Stunden präsentierten die Teilnehmenden stolz ihr Werk und tauschten ihre Eindrücke aus. Viele berichteten, dass sie im kreativen Prozess neue Seiten an sich und anderen entdeckt hätten. Das Feedback war durchweg sehr positiv – sowohl inhaltlich als auch emotional.

In den kommenden Unterrichtsstunden werden die Schülerinnen und Schüler das Thema weiter vertiefen und sich erneut mit den Werten und Erkenntnissen aus dem Projekt auseinandersetzen.

Das Projekt machte demokratische Grundwerte auf kreative Weise erfahrbar und stärkte das Bewusstsein für Solidarität, Respekt und Mitbestimmung. Gleichzeitig förderte es Teamarbeit, Kreativität, Reflexion und den gegenseitigen Austausch – ein voller Erfolg für alle Beteiligten.

Von: OStR Michael Gleißner